Sybilla lächelt "Vielleicht ist Verwirrung manchmal ein größeres Geschenk als wir glauben. Sie bringt uns aus unseren eingefahrenen Bahnen, ermöglicht es uns, Dinge neu zu bedenken und vielleicht öffnet sie das ein oder andere Mal herz und Sinne für andere Weisheiten. Als ich lernte, dass das Glück eines Menschen nicht nur in einem gewinnbringenden Handel liegt, dass es Menschen gibt, die solch ein leben gar nicht erstrebenswert finden, da war ich verwirrt Aber es machte mich offen für die Welt hinter meiner Vorstellung. Vielleicht hat Vater Henry euch ja auch so ein geschenk gegeben."
Doch dann wird sie wieder ernster. "Ja, ich habe gesagt, dass du deine Eltern nicht verraten hast. Ich bin sicher, auch Gott wird das nicht glauben. Aber glaubst auch du das? Hast du dir verziehen, noch zu leben? Denn nur wenn du das kannst, dann kannst du offen sein für die Liebe deiner Familie. Wer sich selbst nicht liebt ist blind für die Liebe die ihm entgegengebracht wird."
Kritisch verzog sich Turids Miene. Was sollte denn bitte an der Feststellung, er wäre sich sicher, dass sie im Innersten bereits an seinen Gott glaube, irgendwie für sie wichtig sein? Sie schüttelte unwillig den Kopf. Nein, das war keine Erkenntnis, die sie akzeptieren wollte. Zu den weiteren Worten brummte Turid zunächst zustimmend. Ja, das hatte die Frau gesagt. Schön, dass sie das noch einmal bekräftigte. "Natürlich habe ich meine Eltern nicht verraten. Und auch nicht ihren Glauben.", bekräftigte sie mit etwas harter Stimmlage. Das stand für sie außer Zweifel, da es ja bestätigt wurde. Aber hatte sie sich verziehen, dass sie damals einfach nur raus ist? Hatte sie sich verziehen, es nicht wenigstens versucht zu haben? Einmal mehr arbeitete es in Turid und der Blick wanderte den Kiesweg entlang, während ihre Kieferknochen vortraten, weil sie so fest die Zähne zusammen biss. Sie fühlte sich, als müsse sie sich verteidigen, was ihre Hand unwillkürlich zum Schwertknauf gehen ließ. Doch der war nicht da, weil sie ihr Waffengehänge in der Kapelle ja abgelegt hatte. Turid schluckte hart und kniff die Augen zusammen. Was sollte sie der Frau sagen? Dass sie sich selbstverständlich verziehen habe? Irgendwie wusste sie, dass das eine Lüge wäre. Sie brachte diese Worte einfach nicht über ihre Lippen. "Ich liebe meinen Mann und meine Kinder.", kam es schließlich sehr sehr leise von ihr. Es war mehr ein Hauchen, denn ein Reden. Es wäre nun wohl die Frage, wie gut die Ohren der Geistlichen waren.
Leutnant Ritter Turid von Thorstein Akademieleiterin stellv. SK von Rothenburg Rothenburg im Herzen die Sicherheit im Sinn Sanitäterin, Armeewissenschaftlerin
Von der Seite her studiert Sybilla ds wechselnde Minenspiel der Soldatin. Im raschen Wechsel offenbart sich hier eine Vielzahl an Emotionen.
Zu der geknurrten Antwort bezüglich der Eltern nicht sie alsdann. "Sicher. Du weist es hier." dabei deutet sie auf hren Kopf. "Doch wichtig ist, dass du es auch hier" eine Geste hin zu ihrem Herzen "spürst. Was meinst du, wenn du an der Stelle deiner Eltern wärst, würdest du so einem Kind vergeben können? Und wenn ja, warum könntets du jemand anderem vergeben aber nicht dir?"
Sie schweigt einen Moment. "Öffnen dein Herz und du wirst sehen, Liebe und Vergebung ist überall zu finden, wenn man nur bereit ist, sie wahrzunehmen. Und dies ist Gottes geschenk an uns, die Fähigkeit Liebe zu spüren und zu geben."
Turid runzelte leicht die Stirn, als sie über die Worte Sybillas nachdachte. Wie sollte sie da nun drauf antworten? Langsam holte sie tief Luft. "Ich könnte meinen Kindern alles verzeihen. Ganz besonders Dinge, bei denen sie keine Chance hatten, ein Schicksal abzuwenden.", beantwortete sie erst einmal die leichtere Frage, "Es ist nicht so leicht. Seit diese alte Klostervettel meinte, ich hätte meine Eltern - also ihren Glauben und das wofür sie einstanden - verraten, habe ich immer das Gefühl, dass mich mein Vater beobachtet. Mir missbilligend nachsieht. Als wolle er mir am liebsten eine Strafe aufdonnern und diese mit einem versohlten Hosenboden noch unterstreichen, damit ich verstünde.", murmelte sie leise mehr zu ihren Stiefelspitzen hin. Da sie nun einen Halt brauchte, krallten sich ihre Hände in ihrem Uniformrock fest.
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"Ihr seid selber Mutter und ihr wisst, wir strafen unsere Kinder nicht, weil wir grausam sind, sondern weil wir sie lieben, uns um sie sorgen und ihenn helfen wollen, den rechten Weg zu finden. Und daher spürst du wohl zu recht, dass dein Vater dich gerne auf den rechten Weg schubsen will. Und glaub mir, es gibt noch jemanden, der so über uns wacht wie unsere Eltern. Nämlich Gott. Doch er ist vielleicht geduldiger als wir oder unsere Eltern. Er lässt uns unseren eigene Weg gehen, unsere Fehler machen und ist doch immer da, wenn wir stolpern oder irren. So ist er auch immer für dich da und würde dir vielleicht deine Last abnehmen, wenn du ihn in dein Herz lässt."
Da stand sie nun: Auf der Schwelle zwischen Kirche und dem freien Himmel der Götter. Das konnte man nun in allen Sinnen des Wortes auslegen. Turid haderte und zögerte während der innere Kampf in ihr tobte. Oh, wie gerne hätte sie nun ihr Schwert zur Hand gehabt, um einen Gegner zu vermöbeln. Doch lag dieses noch immer zwischen den Bankreihen der Kapelle und war für sie so momentan nicht erreichbar. Bar der Waffe, öffneten und schlossen sich ihre Fäuste. Was sollte sie nun wohl tun? Einfach weglaufen und eine neue Waffen beantragen, weil sie sich nicht getraute, noch einmal diese Schwelle zu überqueren? Doch wäre das Feigheit. Die Götter mochten keine Feiglinge. Doch wenn sie hineinginge, würde sie sich nicht dann auch dieser Kirche zuwenden?
Die Offizierin fröstelte mit einem Male. Es schien eine aussichtslose Lage zu sein, in der sie nun steckte. Sie blickte hilfesuchend in den Himmel, suchte die Wolken ab, nach einem Zeichen, was sie nun tun solle? Doch es war dort weder Blitz und Donner, noch ein drohender Sturm, ja nicht einmal ein Rascheln eines Windes zu bemerken. Es schien fast so, als hielte die Welt selbst die Luft an. Turid räusperte sich leise und fragte dann mit belegter Stimme: "Was sollte ich da tun? Beichten?" Das letzte Wort klang, so wie die Soldatin es aussprach, nach einer gefährlichen Tortur, der sie sich zu Not stellen würde.
Mit zusammen gekniffenen Augen stand sie nun also da, innerlich zitternd, ob dieser Situation. Sie wagte es nicht, sich der Diakonin zuzuwenden oder auch nur einen Schritt in gleich welche Richtung zu tun. Es war, als würde die Schwelle des Kapellenportals sie an Ort und Stelle gebannt haben. Ohne eine Chance, dieser Situation ohne eine harte Entscheidung entkommen zu können.
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Ein wenig verwirrend ist der plötzliche Sprung in Turids gedanken. "Nun, du sollst gar nichts tun ausser du willst es tun. Du bist es einzig die entscheidet. Ein Ebeichte kann helfen, dir deinen Seelenfrieden wieder zu geben. Es kann beruhigend sein, seine Last jemand anderem zu geben. Aber Beichte nur, wenn du fühlst, dass du Schuld auf dich geladen hast und diese bereust. Niemals weil jemand es dir vorschreibt."
Nun war es an Turid verwirrt zu sein. "Ich soll also nichts tun, was ich nicht will. Soll also selbst entscheiden?", fragte sie nach, "Ihr sagtet, Euer Gott könne mir meine Last abnehmen, wenn ich ihn in mein Herz lasse. Da frage ich Euch nun: Lasst Ihr jemanden in Euer Herz, den Ihr nicht kennt? Der Euch fremd ist? Oder gar jemanden, der Euch mit seinen Regeln zu erdrücken scheint? An dessen Regeln Ihr Euch halten müsst, ob Ihr nun wollt oder nicht?" Der Blick der Soldatin hob sich ganz langsam. Bis sie schließlich der Geistlichen in die Augen blicken konnte. "Was ist das für ein Gott, der einen unter seinen Willen zwingen will? Der Tote für mich erscheinen lässt, nur dass ich es mir anders überlege? Der einen nötigt zu seinen Leuten zu gehen, damit man ja beichtet?", fragte sie nun leicht rebellisch nach. So viel also zum Thema sie würde nicht glauben. Sie hatte das Gefühl, dass dieser Gott sie nicht in Ruhe ließ, bis sie hier nun wieder hineingegangen wäre. Sie fluchte leise in sich hinein. Warum konnte sie das alles nur nicht ignorieren?
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Sacht schüttelt Sybilla den Kopf. "Natürlich sollt ihr selbst entscheiden. Gott hat einen Weg für uns vorgesehen, ein Weg der uns dereinst zum solaren Paradies führt. Aber wir sind jeden Tag in unserem leben frei, von diesem Weg abzuweichen. Aber, wenn wir tot sind und uns vor ihm zu rechtfertigen haben, dann wird er keine Gnade mehr kennen. Wer im Leben nicht tugendhaft lebte wird im Tode nicht mehr auf Nachsicht rechnen können. Deswegen ist es wichtig, immer wieder auf den richtigen Weg zurückzukehren. Gott kennt uns und weiß, dass wir nicht perfekt sind. perfektion ist nur in Gott selbst. Deswegen weiß er, dass wir alle sündigen. Doch wenn wir unsere Sünden bereuen, wenn wir uns um Wiedergutmachung bemühen, dann vergiebt er uns. Und das ist das Geheimnis der Beichte, man setzt sich mit seinen Verfehlungen auseinander, man bereut und man leistet ein Busse um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Nicht, einem neugierigen alten Pfaffen irgendwelchen pikanten bettgeschichten zu erzählen."
Langsam runzelte sich die Stirn Turids und die Miene wurde immer finsterer. "Und wer sagt, dass ich mit Eurem Gott dann zu tun haben werde? Es ist doch so, dass ich mich vor den Göttern zu verantworten habe. Mein Leben nach ihrem Vorbild gelebt haben sollte. Warum sollte ich Euren Gott dann überhaupt näher an mich heran lassen? Ihr sagtet, Euer Gott würde für die Liebe stehen. Aber wo soll da die Liebe sein? Erst lässt er einen machen was man will, völlig ohne Omen und Zeichen, die einem darlegen, dass man falsch handelte und dann kommt die große Abrechnung und seine Rache zum Schluss? Da bin ich eher auf der Seite meiner Götter. Sie sind aufrichtig und nicht hinterrücks."
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"Nun, ein wenig weiß ich auch über deine Götter. Und sie erscheinen mir dann doch eher wankelmütig und unzuverlässig. Ihre Entscheidungen, wer in dises Walhalla darf sind willkürlich und ungerecht.Sie sind nicht besser als wir menschen, Getrieben von ihren eigenen Bedürfnissen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn wir Menschen haben sie erfunden und sie entsprechend unserer eigenen Beschränktheit gesatltet.
Gott dagegen hat uns klare Anweisungen gegeben. Er gibt uns das Gebot der Liebe zu ihm und untereinander. Und er lehrte uns die sieben Tugenden, damit wir einen Verhaltenscodex haben. Diese sind : Die Freundschaft besteht darin sich um Andere zu kümmern, Mitgefühl zu empfinden und Barmherzigkeit zu zeigen. Freundschaft ist das, was alle Aristoten miteinander verbindet. Durch die Freundschaft hilft der Glaubende seinen Brüdern auf dem Pfad der Tugend. Freundschaft ist auch gegenseitige Hilfe, Wechselseitigkeit der sozialen/gesellschaftlichen Verhältnisse, Nächstenliebe, etc ... Der Geiz, sein Gegenteil, besteht darin sich nur mit sich selbst zu beschäftigen und er ist nur zu vergleichen mit der Verachtung für andere.
Die Genügsamkeit besteht darin sich für sein Überleben einzusetzen. Die Genügsamkeit ist das Bewusstsein für seinen eigenen Grundbedarf an Essen, Wasser und Schlaf. Mit anderen Worten ist die Genügsamkeit die Fähigkeit mit sich damit zu begnügen, was man braucht. Das Gegenteil der Genügsamkeit ist die Völlerei, die darin besteht nie mit dem, was man hat zufrieden zu sein, immer mehr zu wollen, was nur andere bestraft denen es fehlen wird. Der Völlerei entspricht die Genusssucht.
Die Demut, die die Fähigkeit ist sich zum Wohle anderer zu opfern, sei es für den Rest der aristotelischen Gemeinschaft oder für die säkulare Gesellschaft. Dieses Opfer ist das Bewusstsein um das Leben in Gemeinschaft. Wie wir auch von Aristoteles gelernt haben, ist der ein guter Aristot, der seinem Nächsten hilft sich am Leben in seiner Stadt zu beteiligen. Der Gegensatz zur Demut befindet sich im Hochmut, der darin besteht zu glauben, dass wir allein uns über alles hinwegsetzen und göttlichen Status erreichen können.
Das Maßhalten, die die Fähigkeit des Gläubigen ist sich zu mäßigen und Verständnis zu zeigen. Diese Tugend ist wesentlich insoweit, als dass sie die anderen ergänzt. Maßhalten besteht auch in der Annahme seines Schicksals. Sein Gegenteil ist der Zorn, dies ist das Laster desjenigen, der dem Hass auf andere freien Lauf lässt oder versucht mit aller Macht gegen sein Schicksal anzukämpfen.
Die Gerechtigkeit ist die Fähigkeit eines Wesens Großmut zu zeigen, den Wert des Anderen zu anzuerkennen und mit anderen mitzufühlen/das Interesse an anderen zu erkennen. Der Gerechtigkeit gegenüber steht der Neid, das Laster desjenigen, der vom gerechten Lohn Anderer profitieren will, oder Güter oder gar das Glück seiner Mitmenschen begehrt.
Die Glückseligkeit ist die Fähigkeit des Menschen daran zu arbeiten die Voraussetzungen für das eigene Glück zu vereinen. Sie ist das Bewusstsein von sich, seinem Körper, seiner Seele und des Bedürfnisses die eigene Existenz glücklich und einfach zu gestalten. Der Glückseligkeit steht die Trägheit des Geistes gegenüber, die das Laster jener ist, die in spirituelle Depression verfallen, die passiv bleiben, die keinen Gefallen am Leben haben und die die eigene Befriedigung missachten.
Der Glaube ist die Hoffnung auf eine Zukunft voller Verheißungen. Er ist weitestgehend das Bewusstsein für die Bedürfnisse und die zukünftigen Interessen der Glaubensgemeinschaft und der Notwendigkeit der Arterhaltung (also der Fortpflanzung). Dem Glauben gegenüber steht die Wollust, die das Laster jener ist, die Gefallen am Missbrauch der fleischlichen Dinge und am völligen Nihilismus finden. "
Jetzt hat Sybilla sich aber in Fahrt geredet, aber der Vergleich ihres Gotes mit diesen Götzen hat dann doch ein Feuer in ihr erweckt.
Der Redeschwall kam nun überraschend für die Soldatin. Sonst hatte die Frau ihr nur knappe Erwiderungen gegeben oder Fragen gestellt. Doch nun schien sie sich richtig in Fahrt geredet zu haben. Die Vorstellung, dass die Menschen die Götter nur erfunden hätten, ließ in Turids Miene einen störrischen Zug entstehen. Sie hatte eigentlich sofort dagegen an gehen wollen, doch kam dann eben besagter Redeschwall dazwischen. So musste sie denn wohl oder übel zunächst einmal zuhören, bis sie schließlich auch zu Wort kam. Bis dahin war aber der Eingang in seiner Wichtigkeit schon wieder in den Hintergrund getreten. "Ihr Aristoten glaubt wirklich daran, dass nur ihr in der Lage seid, ein rechtschaffenes Leben zu führen, oder? Meint Ihr nicht auch, dass es auch andere Wege gibt, um ein Leben in der Dorfgemeinschaft zu führen und diese zu unterstützen?", fragte sie und rieb sich unwillkürlich über die Arme. Warum fröstelte sie nur? Kritisch beäugte sie den Himmel nach einem Zeichen der Götter. Doch noch konnte sie nichts ausmachen, was ihr einen Hinweis gegeben hätte. "Nur weil ich nicht an Euren Gott glaube, heißt das ja noch lange nicht, dass ich geizig, genusssüchtig, hochmütig, zornig, neidisch, träge oder wollüstig sein muss, oder?", hakte sie nach, wobei sie innerlich ein wenig zusammen zuckte, da die Geistliche sie doch erst vor kurzem auf ihre innere Wut und Verzweiflung angesprochen hatte.
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Sybilla muss erst mal wieder etwas zur Ruhe kommen,so vielhatte sie nun in einem durch geredet. "Nein, natürlich sind nicht nur wir Aristoten in der Lage rechtschaffend zu sein. Jeder Mensch kann zu guten Taten fähig sein, genauso wie auch jeder Aristot zu schlechten fähig ist. Niemand von uns Menschen kann völlig tugendhaft sein und handeln, denn nur Gott kann die Perfektion sein.
Doch egal, wie edel eine Tat auch ist, ohne sie in Demut vor Gott und in Liebe zu ihm zu tun ist nur der halbe Weg. Dann lebt man nicht wahrhaftig tugendaft sondern äfft das richtige Leben nur nach. Sicher ist dies besser als ein Leben in Lasterhaftigkeit. Doch es ist kein wahrhaft gutes Leben.
Ausserdem, es würd emich wundern, wenn nicht ein bisschen von all diesen Sünden auch in dir schlummert. Wir alle tragen auch die Fähigkeit zum Bösen in uns. Du genauso wie ich. Aber ich kann Halt und Hilfe bei Gott suchen. Ich kann ihm meine Verfehlungen anvertrauen und versuchen mich zu verbessern."
Kritisch runzelte Turid die Stirn. "Was soll das für einen Unterschied machen, ob man nun bei einer guten Tat an Euren Gott glaubt oder nicht? Ihr könnt Euch sicher sein, dass es einem verletzten Soldaten reichlich gleich ist, wer ihn auf dem Schlachtfeld findet. Er ist heilfroh, dass er Hilfe bekommt. Wenn dieser Helfer dann auch noch seine Wunden versorgen kann und somit sein Leben rettet, ist es ihm sicherlich nicht wichtig, ob der Sanitäter da neben ihm vorher ein hübsches Gebet gesprochen hat oder nicht.", hakte sie mit einem ihr vertrauten Beispiel nach. Sie wollte eben nicht wieder an Zorn und Verzweiflung erinnert werden. Ein dumpfes Grollen war zu vernehmen und Turid blickte auf. Sie hatte doch eben noch den Himmel begutachtet, da war es ihr nun ein Rätsel, wo dieses Grollen nun her kam. Doch war der Himmel in ihrem Blickfeld noch immer nicht auffällig. Stirnrunzelnd blickte sie daher also an der Fassade der Kapelle hinauf, wo die ersten Ränder drohend schwarzer Wolken zu sehen waren. Intuitiv tat sie einen Schritt zurück und somit wohl auch einen Schritt in das Gotteshaus hinein. War das nun das Zeichen, auf das sie die ganze Zeit gewartet hatte? Allerdings kam es aus einer völlig unerwarteten Richtung. Nachdenklich blickte sie über ihre Schulter zurück und betrachtete den Altarraum. "Wenn Ihr Eure Verfehlungen anvertraut, müsst Ihr dann auch Dinge tun? Also werdet Ihr bestraft? Wenn Ihr danach niedergestreckt würdet und würdet vor Eurem Gott stehen, würde er dann keine Rache an Euch üben?", fragte sie nun weit nachdenklicher nach.
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"Für den Verwundeten auf dem SChlachtfeld ist es in der tat egal, wer ihm hilft. Doch Gott, der in unsere Herzn sieht, wretet es andrs. Nur wer ja zu ihm gesagt hat kann letztlich wirklich tugendhaft leben und Einlass in das solare Paradies finden. Genau wir nur ein getaufter Aristot die volle tiefe der Gemeinschaft der aristotelischen Gemeinde fühlen kann. Denn wie schon Aristoteles uns lehrte, Wahre Freundschaft ist nur zwischen gleichen möglich."
Ein Donnergrollen lässt Sybilla augblicken. Ein Gwitter. In dieser Jahreszeit konnte es ein Prblem werden wenn noch nicht alle Ernte eingebracht war. Da bemerkt sie, dass Turid wohlbesorgeter ist. Ihr fällt ein, dass die Heiden ja glaubem jeder Donner werde von einem der Götter gemacht. Als ob Gott nichts besseres zu tun hätte. "Also bestraft ist ein großes Wort. Bei einer Beichte gesteht man sich selber und Gott ein, wo man gefehlt hat. Dann erlangt man Vergebung, aber es wird einem auch eine Art Starfe auferlegt. Keine untragbare, aber etwas, was uns selber hilft, die Sünde in uns, die zu dieser Tat führte zu erkennen und zu bekämpfen. Dies können Gebete sein. Dies kann sogar ein Wallfahrt sein wo man sich unterwegs vielleicht besser mit Gott beschäftigen kann als im Alltag. Es kann eine gemeinnützige Arbeit sein, die einem Demut lehrt oder eine Geldspende die einem vom Geiz heilen soll. Es kann eine Fastenzeit sein wenn es um Völlerei ging. Die Busse soll nicht nur eine Strafe sein, sie soll uns helfen, über die Verfehlung und warum wir sie begangen, nachzudenken."