Sancho hatte eine Ankündigung gelesen, dass heute ein Gottesdienst stattfinden sollte. Da er neugierig darüber war, wie solche etwas hier ablief ging er zur Kapelle. Dort suchte er sich einen Platz in den Reihen der Bänke und verfolgte das Geschehen.
3 Besucher soweit, sogar 4 mit der Dame die dazukommt... ich freue mich sehr und lächele allen zu.
Ich wiederhole dann einfach nochmal den letzten Teil. So ist es auch einprägsamer. Und setze dann mit dem Hauptteil fort.
Ich lasse diese Bilder nochmal wirken. Räuber, Meuchler, Barbar, dunkler Scherge. Lege das Schwert dann auf ein Tischchen neben den Altar und schaue in die Augen der Zuhörer.
Genau dies sind die Feinde der Lichten, nicht? Die Feinde des Vaterlandes! Ihr benutzt ebenso Waffen. Ich frage Euch nun. Was macht Euch eigentlich besser?
Ich greife das Buch der Tugenden und halte es vor, wie ich weiterspreche.
Und ich antworte Euch, es sind die sieben heiligen Tugenden! Die für einen jeden von Euch den Unterschied machen. Ob ihr ein lichter Streiter... oder ein Scherge der Finsternis seid. Und je wie finster oder Licht die Streiter. So auch die Armee. Es sind derer 7 Tugenden. Eben jene, die der Prophet Aristoteles lehrte. Und HIER drinne stehen. So höret diese.
Ich lege das Buch zurück und nehme mir die bereit gelegte Triangel und schlage sie zu Beginn der Erklärung einer jeden Tugend, mit dem dafür vorgesehen Gegenstand, um einen Akzent zu setzen.
Demut Sich selbst nicht wichtiger nehmen als andere. Sondern Respekt haben vor den Fähigkeiten und dem Leben Eures Kameraden. Dem Eures Vorgesetzten und Eures Untergebenen. Respekt vor sich selbst und vor dem Feind. Respekt für jene, die man geschworen zu schützen. Dies sichert übrigens auch sehr direkt Euer Überleben, darum lernt ihr Unterordnung auch als Erstes.
Freundschaft Und der Bruder Kameradschaft. Die Bereitschaft, sich für jemand anderen zu opfern. Für ihn in die Bresche zu springen. Aus der Schlachtreihe zu ziehen. Für Waffenbrüder und -schwestern sich zu opfern, wie auch für Freunde und Familie, die nicht in der Armee sind. Und dies für kein Geld der Welt zu verkaufen und zu verraten!
Genügsamkeit Sich eben nicht besinnungslos ständig zu besaufen oder vollzufressen. Mal abgesehen davon, dass ihr dann nicht mehr kämpfen könnt. Versteht mich nicht falsch. Alkohol oder was leckeres einfach zu genießen ist gottgefällig. Denn dafür ist gemacht. Aber eben nicht zu viel! Was ich damit meine ist... wie lecker schmeckt Euer Lieblingsgericht, esset ihr es mehrmals am Tag in Massen... oder nur hin und wieder?
Maßhalten Sich zügeln können, sich nicht provzieren lassen. Nicht von Kameraden und schon gar nicht vom Feind! Seid gewarnt: Eine Armee untereinander in Streit verliert. Wer sich vom Feind verleiten lässt blind frontal anzugreifen achtet seine Flanke nicht! Und wer im Zorne übersieht die Wege, die einen unblutigen Weg ermöglichen mit einem dennoch achtbaren Ergebnis. Sogar den Sieg selbst.
Gerechtigkeit Dafür zu streiten, dass jene beschützt werden, die sich nicht wehren können. Dafür zu streiten, dass geraubte Habe oder Land zurückgegeben werden. Sich nicht mit fremden Federn schmücken. Ein guter Verlierer, aber ebenso großmütiger Sieger zu sein. Vor allem im Duell oder Wettstreit mit Kameraden, aber auch gegenüber dem Feind. Dein Feind von heute kann Dein Freund von morgen sein so er gerecht behandelt!
Glückseligkeit Stets den Sinn zu behalten, dass wir vielmehr geboren sind um zu leben. Und dieses nicht durch Trübsaal oder Gleichgültigkeit im ewigen Grau und Dunkel verbringen.
Glaube Der Glaube an die Hoffnung. Der Glaube an die Liebe. Der Glaube an das Paradies nach dem Leben für die Tugendhaften. Nur wenn wir in Liebe für unser Land, für unsere Familie, Freunde und Kameraden streiten. Und wer im Glauben an die Verheißung des Paradieses kämpft. Nur jene kämpfen mit wahrem Heldenmut und wenn sie sterben dann als wahrer Held. Kämpfen gegen jene, die um Geld, Macht oder Gier nach Gold oder Frauen kämpfen.
Bevor ich gleich fortsetze: Fragt Euch selbst, wie ihr es haltet. Erinnert Euch an Begebenheiten, wo ihr Tugend und Sünde selbst erlebt habt.
Meine Stimme verklingt. Aus meinem Blick spricht tiefe Überzeugung für meine Worte. Wie es denn wohl ankam? Ich bin gespannt. Dies warte ich ab, bevor ich fortfahre.
Der Sündige kämpft aus Verzweiflung, Zorn oder Gier. Allein für sich.
Der Tugendhafte kämpft mit Hoffnung für jene, die er liebt. Gemeinsam im Vertrauen auf seine Kameraden.
Daggi hatte eine Ankündigung vernommen, dass es heute in der kleinen Kasernenkapelle einen Gottedienst geben soll. Also legt sie ihre Waffen ab, wie immer, wenn sie die Kapelle besucht, begibt sich in das Innere und setzt sich neben ihre Kameraden. Zwar ist sie immernoch nicht getauft, aber nicht, weil sie nicht an den HERRN glaubt, sondern weil es einfach noch nie zeitlich gepasst hat. Allerdings kennt sie einige Kirchen schon von innen, sei es bei Hochzeiten oder Taufen von Freunden. Und diese kleine Kapelle hier besucht sie öfter, um im Stillen ihrer Kameraden und Freunde zu gedenken, die jetzt in einer anderen Welt leben.
Am Altar steht der Priester und Daggi vernimmt seine ersten Worte und lauscht ihnen aufmerksam.
Major Ritter Daggi von Reichenstein Freifrau von Monheim -Nürnberg-
Die Wachablösung kam zu spät, daher kam Arya zu spät. So ein Mist schon wieder nicht pünktlich. dachte sie. Vorsichtig schlich sie sich zur Tür der kleinen Kapelle hinein. Auf Zehenspitzen schlich sie sich an die hinterste Sitzreihe heran, um sich dort hinzusetzen. Dabei stieß sie sich promt den Zeh an der Kirchenbank. Fast wäre ihr ein lautes Verdammt entwichen. Sie konnte es verhindern, indem sie die Hände vor den Mund schlug. Leise grummelnd setzte sie sich hin und lauschte der Predigt.
Oberstabsgefreite Aryalouisa Eichstätt Fröhlich wie der Frühling, heißblütig wie der Sommer, stürmisch wie der Herbst, ernst wie der Winter - Aber treu im ganzen Jahr.
Er sah wie die anderen ihre Wafefn vor dem Gebäude ablegten, dies schien brauch zu sein, im hause ihres Gottes dies zu tun und so wollte er es ihnen gleich tun. Er erwiederte die Begrüßung stumm aber mit einem möglichst freundlichem nicken, betraht zögern die Kapelle und setzt sich auf eine der Bänke. Er lauschte den Worten des Mannes vorn doch verstand er sie nicht alle. Er hatte eine bescheidene doch gute Ausbildung gehabt, auch in den Sprachen war er bewandt und hatte er doch auch schon einmal das Buch gelesen was ihm Nali gegeben hatte doch war so manche Worte in gewissen Zusammenhängen fremd für ihn. Er schaute weiter zu dem Mann vorn und hin und wieder zu seinen Kammeraden, selbst der AK schien Zeit gefunden zu haben und sie alle lauschtem dem Mann dort vorne in der Kutte die ihn stark an jene aus seinen Kindertagen in den Kapellen der Verfluchten Engländer verbracht hatte, als Keiselkind damit sein Clan nicht gegen die Engländer aufbegerte.
Ich erreichte die kleine Kapelle und schnallte mein Schwert und meinen Dolch ab. Beides legte ich sacht gegen das Gotteshaus und betrat dieses mit leicht gesenktem Haupt. Es waren schon einige Kameraden erschienen und so ging ich auf leisen sollen zu einem Platz in einer freien Reihe. Bevor ich Platz nah kniete ich kurz nieder und strich mir ein Kreuz über die Brust. Ich nnahm Platz und lauschte den einfühlsamen Worten doe an mein Ohr drangen.
Das Schwert war im Büro zurückgeblieben und Lysi ging zu der kleinen Kapelle, welche sie schon lange nicht mehr betreten hatte. Sie war spät, doch nach der Devise besser spät als nie, trat sie leise ein und nahm gleich hinten, um nicht zu stören, platz. Einen Teil der Ansprache über die Tugenden bekam sie noch mit.
Leutnant Lysithea de Contarini Denke bescheiden, fühle stolz!
Ich schaue mich um und bin erstaunt, sind ja doch so einige gekommen. Ob ich sie erreicht habe ist eine andere Frage. Aber das würde sich sicher noch zeigen in der nächsten Zeit. Vielleicht waren hier sogar einige, die keine guten Erinnerung an die Kirche haben... nun Sünde ist überall und macht auch vor jenen der Kirche nicht Halt. Ich kann nur einen kleinen Beitrag leisten. Habe nur ein kleines Licht. Aber es ist ein Licht und jedes noch so kleine Licht erscheint umso heller, je finsterer es ist.
Ich erhebe wieder die Stimme und spreche.
Worte sind schnell vergessen. Die Taten, sie bleiben. Ich erzählte Euch heute von den 7 Tugenden.
Von den Taten jener, die die Tugenden im besonderen Maße lebten will ich Euch beim nächsten Mal dann erzählen. Den Heiligen. Darunter dem Heiligen Martin und seinem Schwert sowie dem Heiligen Longinus und seiner Lanze. Und dem Heiligen Nikolaus und seinem Mut.
Wie ich diese Worte gesprochen habe stelle ich den Messweinbehälter, einen Saftbehälter sowie Brot auf ein Tablett. Dreh mich um und erkläre:
Für heute. Und das ist übliche Ritual am Ende eines Gottesdienstes. Möchte ich das Brot für Euch brechen. Dies drückt die Tugend der Freundschaft aus.
Nun weiß ich nicht, ob das Nippen am Messwein den Kasernenregeln widerspricht und da will ich niemanden verleiten. Für alle Fälle habe ich also neben Messwein auch Traubensaft dabei.
Wer am Ritual teilhaben mag, der nicke mir zu und nehme dann vom Brot und nippe am Messwein oder Saft. Sonst gehe ich einfach nur vorbei.
So breche ich das Brot in viele mundgerechte Stücke. Ich nehme dann das Tablett und gehe herum. Einem jeden die Möglichkeit erbietend es anzunehmen. Oder einfach gar nicht zu reagieren und mich vorbeigehen zu lassen.
Ein Lied zu singen gehört ja eigentlich auch dazu. Aber ich entscheide mich, dies heute nicht zu tun. Es ist ja schon etwas Besonderes, dass überhaupt ein Gottesdienst stattfindet und ich möchte da niemandem Unbehagen bereiten, der das nicht so kennt. Oder gar überhaupt nicht mag. Zwingend vorgeschrieben ist es ja nicht.
Der Sündige kämpft aus Verzweiflung, Zorn oder Gier. Allein für sich.
Der Tugendhafte kämpft mit Hoffnung für jene, die er liebt. Gemeinsam im Vertrauen auf seine Kameraden.
Daggi hört weiter aufmerksam zu. Es werden die 7 Tugenden aufgezählt: "Demut, Freundschaft, Genügsamkeit, Maßhalten, Gerechtigkeit, Glückseligkeit, Glaube "
Im Prinzip unterscheiden sie sich nicht sehr von den Tugenden eines Ritters, stellt sie fest. Bestimmt sind die Taten der Heiligen auch sehr interessant, von denen gesprochen wird.
An dem Ritual für "Tugend und Freundschaft" wird sie allerdings nicht teilnehmen, da sie noch nicht getauft wurde und daher sicher noch kein Recht dazu hat. Deshalb beobachtet sie nur...
Major Ritter Daggi von Reichenstein Freifrau von Monheim -Nürnberg-
Archi hörte der Predikt aufmerksam zu. Die Tugenden konnte man in der Tat gut auf das Leben unter den Kameraden in der Armee übertragen. Er stellte fest dass sich dort Kirche und Armee durchaus überschneiden konnten ohne im Gegensatz zueinander zu stehen. Als Rodrigo mit dem Tablett vorbei kam nickte er ihm zu. Er nahm ein Stück des Brotes und nippte am Becher mit dem Messwein.
Oberleutnant Archibald Douglas Armeekommandant der Nürnberger Armee
-jamais arrière- niemals hinten
"Lieber einen Tag als Löwe leben denn hundert Jahre als Schaf"
Durch das Portal trat die Offizierin noch fluchs herein und stellte fest, dass der angekündigte Gottesdienst schon in vollem Gange war. Die täglichen Pflichten hatten sie viel zu lange an den Schreibtisch gefesselt und bei der Hitze war auch sie selbst nicht mehr unbedingt die Schnellste. Angenehme Kühle umfing sie beim Betreten der Kapelle. Sie setzte sich so unauffällig als möglich in eine der hinteren Reihen. Als der neue Feldpriester bei ihr vorbei kam nickte sie ihm freundlich zu, nahm eines der Brotstücke und trank einen Schluck vom Saft.
~*Oberleutnant Ladyamalie von Cronenburg*~ Ritter im Orden der Ewigen Eiche Freifrau von Creußen Sv. Sicherheitsoffizier der Nürnberger Armee ~*Non suscita leonem, nisi suum ludum lusitare paratus es.*~
Eine wenige nahmen von den Gaben, andere nicht. Niemanden werte ich dafür, denn die Gründe können sehr unterschiedlich sein. Wie ich dann einmal herumgegangen bin, halte ich am Altar wieder an und schaue zu allen:
Hiervon erzählte ich und das gebe ich Euch mit auf Euren Weg.
Ich bin Rodrigo. Priesterschüler.
Prüft mich, ob Ihr mich gerne als Geistlichen hier haben möchtet. Und seid offen, mir dies zu sagen. Unter vier Augen oder mehreren. Ich kenne keinen außer den Kommandanten, aber ich kam her, um von mir etwas zu geben. Wenn es Euch etwas gegeben hat, ist mir das der Lohn. Schließe ich so neue und angenehme Bekanntschaft, ein noch größerer. Ich habe mich sehr gefreut, dass Ihr mir zugehört habt. Dasselbe tue ich für Euch, wenn Ihr jetzt im Anschluss oder auch später Fragen an mich habt. Wenn Ihr mögt, kommt doch beim nächsten Mal auch, dann erzähle ich über die Heilige Lanze, das Heilige Schwert sowie über großen Mut. Und ihre Träger.
Gehet hin in Frieden.
Mit ausgestreckten Armen mache ich diese Abschlussgeste. Ich gehe zum Ausgang. So kann ich jeden und sei es mit einem freundlichen Lächeln nur und ohne Worte verabschieden. Denn gefreut habe ich mich über jeden, der kam. Wer Fragen hat, für den habe ich Zeit.
Der Sündige kämpft aus Verzweiflung, Zorn oder Gier. Allein für sich.
Der Tugendhafte kämpft mit Hoffnung für jene, die er liebt. Gemeinsam im Vertrauen auf seine Kameraden.