Eine eicherne Türe mit Eisenbeschlägen in Form von Eichenlaub führte in einen fast quadratischen und recht großen Raum mit Rundbogenfenstern, die mit Butzenscheiben verglast waren und auf den Burggraben hinaus gingen. Rechter Hand war ein großer Kamin in den Raum eingelassen, in dem im Winter ein angenehmes Feuer prasselte. Gemeiselte Eichenranken schmückten den Kaminsims. Über dem Kamin hing ein prächtiger Schild mit dem Wappen der Burggrafschaft und zwei gekreuzten Schwertern.
An der gegenüberliegenden Wand stand ein stabiler Tisch, auf dem je nach Jahreszeit warme oder kühle Getränke, sowie frisch gebackenes Brot und Obst die Bewerber erwarteten, um ihnen Stärkung nach einer langen Reise oder während der Wartezeiten zu sein. Näher beim Fenster standen Tische mit Bänken, auf denen Anmeldebögen, sowie Feder und Tinte. Außerdem stand jederzeit eine Ordonanz parat, um die Akademieleiterin zu holen, wenn ein Bewerber hereinkam.
~*Oberleutnant Ladyamalie von Cronenburg*~ Ritter im Orden der Ewigen Eiche Freifrau von Creußen Sv. Sicherheitsoffizier der Nürnberger Armee ~*Non suscita leonem, nisi suum ludum lusitare paratus es.*~
Mit einem leichten Nicken bedankt sich Kendall und tritt dann in den Raum. Ein leises Knistern war zu hören, das vom Feuer im Kamin kam. Dazu wanderten die Augen über das Mobilar, bevor er wieder an dem Mann hängen blieb und den Hut vom Kopf zieht wie es sich gehört. Man war nun immerhin in einer warmen Stube und hier entscheidet sich die Zukunft der beiden Männer. Er wusste genau das Andrash ihn lieber reden lies aber nun kam es auch darauf an das der Kerl etwas sagt. Wir sind bereit das man sich eventuell setzen darf, wurde ja noch nicht bestätigt
Archi deutete in Richtung der Sessel. Bitte setzt euch doch. Also als erstes brauche ich eure Namen, die ich ja schon habe. Er notiert die Namen auf ein Pergament und wendet sich den beiden zu. So und nun brauche ich einige Angaben von euch. Zuerst mal euren Wohnort. Dann noch ob ihr bereits Erfahrung in einer Armee gesammelt habt und ob ihr eine Waffe besitzt. Dann habe ich noch die unvermeidliche Frage ob irgendwelche Vorstrafen bestehen. Und als letztes noch ein paar Worte was euch bewegt euch der Nürnberger Armee anzuschließen.
Oberleutnant Archibald Douglas Armeekommandant der Nürnberger Armee
-jamais arrière- niemals hinten
"Lieber einen Tag als Löwe leben denn hundert Jahre als Schaf"
Auch hier war der etwas größere der beiden noch schweigsam und war an dem Armeekommandanten vorbei gegangen, wie auch sein Bruder. Das Feuer wärmte herrlich und knisterte, wie es auch schon zu anderen Zeiten an anderen orten geknistert hatte. Es war fast ein wenig Heimelig, wenn man das so nennen konnte. Der Mann bedankte sich mit einem leichten nicken, als Ihnen Sessel angeboten wurden. Der Armeekommandant brauchte die Namen der beiden, aber jene hatte er ja schon, wie er selber sagte. Der blauäugige machte es sich bequem in dem Sessel und sah auf den Mann der die Fragen stellte. Der sonst eher Wortkarge Kerl antwortete dann mal für sich, wenn er etwas falsches sagte, würde Kendall Ihn ohnehin verbessern, da war er sich sicher. Sehr sicher um genau zu sein. ?Wir haben unsere Bleibe hier in Rothenburg bezogen.? War die erste Antwort die der Mann gab. ?Mit einer Axt kann ich umgehen, doch in einer Armee war ich bisher noch nicht. Rechtschaffen würde man mich und meinen Bruder wohl bezeichnen, denn Vorstrafen oder einen schlechten Ruf haben wir nicht.? sagte der Mann ehrlich und dann ließ er erstmal seinen Bruder antworten, dass er vielleicht Fragen vergessen haben konnte zu beantworten, fiel Ihm dabei nicht auf.
Kendall setzt sich und lehnt sich dann zurück. Die Arme werden auf die Lehne abgelegt und erst einmal spricht Andrash. Er würde ihm nicht reinreden, denn dafür hatte der Bruder viel zu sehr seine Eigenart. Zumal es hier darum ging ehrlich zu sagen, was man ist und was man kann. Und als Andrash beendet hatte, da sieht Kendall wieder zu dem Oberbefehlshaber und öffnet den Mund. Ja, Kendall und Andrash aus Köln. Wir sind Söhne eines Holzfällers, warum die Axt gut in unserer Hand liegt. Mit einem Messer habe ich nie gekämpft und auch ein Bogen war nie in meiner Hand. Wir haben uns einmal eine Zwille gebaut und ein paar Bolas aber die haben wir höchstens für die Jagd genommen. Wobei ich weiß, dass Andrash sehr Treffsicher ist. Egal mit welcher Waffe er bis jetzt hantiert hat, er schien schnell den Umgang mit ihnen zu lernen. Was bei Kendall weniger der Fall war. Bei der Jagd war Andrash der Rabiate gewesen und Kendall der Fallensteller. Wir kommen ursprünglich aus Köln und nun haben wir unsere Bleibe in Rothenburg. Ob wir wirklich dort bleiben wissen wir nicht. Aber Ich denke, das Nürnberg noch schöne andere Städte zu bieten hat. Mein Bruder und ich sind kurz nach der Geburt von Aristoteles geboren. 19 Jahre ist es her. Ich weiß nicht ob dies relevant für Euch ist. Wir verstehen uns au die Wildnis, denn wir mussten oft einige Tage im Wald verbringen um einen guten Ertrag zu erzielen. wieder folgt eine Pause. Man hörte deutlich heraus wer der Redner der Beiden Brüder war. Leider habe ich nicht eine so reine Weste, wie es mein Bruder hat. In Köln wurde ich für einen Tag an den Pranger gestellt, weil ich gegen den Bürgermeister sprach, als es um die Wahl ging. Wir leben nach dem Glauben des Allmächtigen und würden uns nie etwas Schlimmes zu Schulden kommen lassen. Wir haben früh gelernt was das Wort Gerechtigkeit bedeutet und das man stets für sein Handeln die Konsequenzen tragen muss. Vielleicht ahnt ihr warum wir zur Armee wollen. Wir möchten nicht das Leben unseres Vaters leben. Wir möchten ein Leben haben, dass nicht geprägt ist von Einöde. Wir haben nicht viele Möglichkeiten um aus dem Schatten eines Bauern hinaus zu treten. Aber ein Soldat hat Ehre und wird bewundert. Er kämpft an das woran er glaubt und das wollen wir auch. kurz strahlt der Kerl auf, ehe er wieder ruhiger wird und die Stimme ebenso ruhig klingt. Ich hoffe die Antworten reichen Euch.
Archi hörte sich die Antworten der beiden an und nickte ab und zu. Er notierte sich die Antworten auf dem Pergament. Als die beiden geendet hatten laß er sich nochmal alles durch. Ja ich denke die Antworten reichen mir. Vielen Dank. Er gab das Pergament der wartenden Ordonanz. Bring das zum Stab und die Antwort wieder her.
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Dürfte ich in der Zwischenzeit des Wartens auch einige Fragen stellen? wird gefragt und den Mann vor sich angesehen. Es gab da nämlich noch einige Ungereimtheiten mit denen er einfach nicht zurechtkommen will. Der Kerl der es nicht geschafft hatte sie hier her zu bringen hatte ja auch etwas gesagt, dass Kendall noch zweifeln lässt.
Der Mann betrachtete wie die Antworten von seinem Bruder und Ihm selber auch niedergeschrieben wurden. Wie das Pergament sich füllte und die Feder tanzte und kratzte, das leise abstreichen, wenn die Feder wieder in die Tinte getaucht wurde. Nur um seinen Bruder anzusehen, der den anderen Fragte, ob er Fragen würde stellen dürfen, während jemand Ihre Pergamente nun an einen anderen Ort brachte um Antworten wieder hierher zu bringen. Diese ganze Bürokratie war nichts für den Mann mit den blauen Augen und das er nicht verstand, warum sie hierher gegangen waren, wenn die Antworten woanders gebraucht wurden verstand er nur noch weniger. Aber da verließ er sich auf den Bruder. Wie sooft wenn es um derartige Dinge ging. Jener war halt einfach der bessere Redner von den beiden, so was es wohl nicht verwunderlich, dass er alsbald den Blick aus dem Fenster schweifen ließ um zu sehen, ob vielleicht irgendwo geübt wurde. Was aber nicht desinteressiert aussah, sondern eben die Interessen woanders lagen als bei Schreibkram.
Archi sah der Ordonanz nach, die so schnell wie möglich die Pergamente zum Rest des Stabes brachte. Dann wandte er sich dem Herrn Kendall zu. Aber natürlich dürft ihr Fragen stellen.
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Kendall nickt dankend und räuspert sich dann kurz, ehe er zu sprechen beginnt. Ich sagte ja bereits das ich einige Gespräche geführt habe. Leider hat man mich nie hier her gebracht aber ansonsten weiß ich schon, was auf mich zukommt. Allerdings hat man mir erzählt, das man in der Ausbildung viel Lernen muss. Das man viel Theorie hat. Mich wundert es aber etwas. Ein guter Soldat muss doch vorrangig kämpfen können und befehle ausführen. Der Rest entwickelt sich doch erst dann, wenn er einen anderen Rang bekleidet. Wieso muss ich als einfacher Rekrut wissen, wie man taktische Feldzüge plant? Ich bin doch der der mit dem Schwert in die Menge rennt. Als Beispiel. Und da mein Bruder und ich weder lesen noch schreiben können würden wir die Theorie niemals bestehen. Man hat mir zwar gesagt man muss nur zuhören und wiedergeben können, aber daran zweifel ich im Moment noch.
Eine sehr interessante Frage. Aber als einfacher Rekrut werdet ihr nicht gleich komplette Feldzüge planen müssen. Aber Soldat zu sein bedeutet auch mehr als einfach nur mit einer Waffe ohne Verstand irgendwo draufzuhauen. Es wird auch gelehrt, wie man sich als Soldat zu verhalten hat und auch wie man seine Befehle ausführt. Ein kleines Beispiel. Nehmen wir an 2 verschiedene Leute geben euch gleichzeitig einen Befehl. Welchen davon müsst ihr ausführen und welchen nicht? Auch solche Dinge werdet ihr lernen. Wie verhält man sich als Soldat? Welche Rechte und Pflichten habt ihr als Soldat? All diese Dinge lernt ihr dabei.
Oberleutnant Archibald Douglas Armeekommandant der Nürnberger Armee
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Jetzt atmet Kendall erleichtert aus und nickt verstehend Ja, genau sowas hätte ich mir auch gedacht als Rekrut. Deswegen war ich so erstaunt, dass man mir anderes erzählt hat. Ich weiß das es Dinge gibt die man lernen muss und ich bin im Umgang mit einer Waffe wesentlich ungeschickter als mein Bruder hier. Aber da hätte ich gleich die nächste Frage. Mit welchen Waffen bildet ihr aus? Andrash ist eher der Mann der mit Waffen umgehen kann wie ein Schwert oder den Dreschflegel. Streitkolben, Morgenstern, Kriegshammer oder Streitaxt. Hauptsache drauf hauen! Andrash war da leicht gestrickt. Bei dem Gedanken muss er kurz schmunzeln, ehe er wieder ernster wird und weiter spricht. Ich bin für solche Waffen nicht geeignet. Ich bevorzuge da eher so etwas wie die Lanze, die Armbrust, Bogen oder Fangeisen. Wobei ich das Fangeisen natürlich bevorzugen würde. grinst er. Kristallisiert sich da etwa heraus, das er eher der Hinterhältige von Beiden war?
Nun am ehesten werdet ihr den Umgang mit dem Schwert lernen. Aber es besteht auch sicher die Möglichkeit mit anderen Waffen wie zum Beispiel dem Bogen umgehen zu lernen. Wir hatten auch schon einige Übungsturniere, in denen wir gegeneinander angetreten sind. Dabei waren neben dem Kampf mit Schwert und Streitkolben auch der Umgang mit Lanze zu Pferd und der Umgang mit dem Bogen gefragt.
Oberleutnant Archibald Douglas Armeekommandant der Nürnberger Armee
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Kendall nickt und nun waren vorläufig all seine Fragen beantwortet. Auch wenn er sicher mit dem Schwert sehr schlecht sein würde, würde er es dann wohl erst einmal versuchen. Sollten sie nun warten auf Antwort oder würde es ein paar Tage dauern? Der Blick geht zu Andrash, der scheinbar abgelenkt war und legt sich dann wieder auf den Mann vor ihm.