Amalie ging, einen großen Henkelkorb am Arm baumelnd und Serafin auf ihrem Reitlöwen hinter sich herziehend, über die breiten und ordentlichen Wege der Kaserne zur Kasernenkapelle. Der kleine Mann freute sich sehr, dass er heute mit seiner Stiefmutter mitdurfte. Für gewöhnlich pflegte Amalie nämlich den vierjährigen auf Schwabach, dem Familienanwesen der Cronenburgs, zu lassen, wenn sie in die Kaserne ging. Dort war es sicherer für Mattens Sohn und die Offizierin konnte sich wesentlich besser auf die Arbeit konzentrieren, wenn er bei der Amme und den Hauslehrern war, die sich für gewöhnlich um Serafin kümmerten.
Doch heute hatte Amalie etwas besonderes im Sinn und so durfte Serafin sie begleiten. Was der kleine Blondschopf auch prompt mit Jauchzen und Jubeln quittierte. Nun tat er so als sei er ein großer Feldherr, schwang sein Holzschwert und teilte vom Rücken des Spielzeuglöwen auf Rollen Hiebe an imaginäre Gegner aus. Seine Stiefmutter warf hin und wieder einen Blick hinter sich auf ihn und schmunzelte beim Anblick von "General von Cronenburg", der - mit ihrem ihm viel zu großen Soldatenhut auf dem Kopf - Stolz wie Oskar die Schlacht seines Lebens schlug.
"Mamalie?", die großen blauen Augen des Jungen leuchteten in der Sommersonne, als die Offizierin anhielt und sich umblickte. "Ja, Serafin?" "Sind wir schon daha?" "Hm... ich glaube ja." "Also sind wir da?" "Ich überlege noch." "Sind wir da?" "Ja, verdammt!" "Verdammt!" "Äh... nein... das... äh... Das Wort ist schlecht. Das darfst du nicht benutzen." "VERDAMMT!" "So ein Mist... Wie soll ich das Matten erklären?" "Mist verdammt! Matten klären!" Der Kleine sah so drollig aus, wie er versuchte lachend ernsthaft zu fluchen, dass Amalie den Korb einfach abstellte, den Blondschopf vom Reitlöwen hob und ihn im Kreis wirbelte. Jauchzend vergas Serafin ganz das Fluchen und kuschelte sich an Amalies Brust, als sie aufhörte sich zu drehen. "So und nun... Wo wollen wir picknicken, Serafin?" "Hm..." Der kleine Mann schien ernsthaft zu überlegen und legte den Kopf schief. "DA!" Er deutete auf eine Eiche mitten auf der Wiese. "Gut, dann da." Amalie lächelte und lies Serafin runter, um den Picknickkorb wieder aufzuheben. "Führ du den Löwen mal am Zügel. Der will mit in den Schatten." "Is gut, Mamalie." Und so folgte Serafin, nun seinerseits den Löwen im Schlepptau" seiner Stiefmutter zu dem Baum unter dem diese bereits die Decke, die sie aus dem Korb geholt hatte, ausbreitete.
~*Oberleutnant Ladyamalie von Cronenburg*~ Ritter im Orden der Ewigen Eiche Freifrau von Creußen Sv. Sicherheitsoffizier der Nürnberger Armee ~*Non suscita leonem, nisi suum ludum lusitare paratus es.*~
Langsam ging Latika über die Wege, wobei das Gehen kann man eher als schlendern bezeichen, da ein kleiner Zwerg die junge Frau folgte. "Mama... zu snell...", brabbelte der Zwerg leise und lies sich mal mitten im Weg auf den Hosenboden plumpsen. Noch ehe dieser das Weinen anfing, hob die Gefreite ihren Sohnemann hoch. "Hab doch gesagt dass es zu weit für dich ist.""Abba...""Nichts, aber den Rest trag ich dich und wennst magst kannst dann abundzu laufen", befahl die junge Douglas sanft, aber streng. Zufrieden sah sie, wie Nikolai sein Köpfchen senkte und dann an die Mutter kuschelte. Erleichtert wurde es leise geseufzt, bevor sie los ging. Dieses mal nun etwas schneller, damit eine Person nicht noch länger auf sie warten musste. Manches mal musste doch noch Ama beim Kopf grad richten helfen, wenn ihr Vater daran scheiterte. Während sie so ging, merkte sie auch, wie ihr kleiner Zwerg langsam wegdöste. Hab doch gewusst, dass des zu viel für dich is Spatz, dachte Latika sanft und hielt ausschau nach Ama. Irgendwo müsste die doch sein...., dachte sie fieberhaft. Nur eine grobe Angabenrichtung hatte die Gefreite von der Offizierin für das Picknick bekommen, weshalb sie jetzt suchen musste. Ach ja.. immer die obersten Leute... haben immer viel zu tun, wurde es schmunzelnd gedacht und schon wurde die Sicherheitsoffizierin entdeckt. "Huhu, hoffe bin nicht zu spät", begrüßte Latika die Freundin, doch das mit dem Salut musste ausfallen, dafür war ein kleiner dösender Zwerg Schuld. "Ich hoff es macht nichts aus, dass ich den Kleinen hier mitgebracht hab, aber Cam ist momentan nicht da und Paps muss nebenbei noch auf Tobi und Lena aufpassen....", erklärte die Gefreite sogleich den Grund warum ihr Sohn mit dabei war.
Gefreite Latika Aleksandra Douglas wohnhaft in Schwäbisch Hall Stadtkommandantin von Schwäbisch Hall Sei du selbst, denn irgendwo mag dich einer wegen deinen Macken
Amalie schmunzelte "Nein nein, ich hab ja auch mein Anhängsel dabei" und deutete auf Serafin, der Nikolai gesichtet hatte und große Augen bekam. Oft hatte der kleine Mann nicht die Gelegenheit andere Kinder zu sehen. Denn noch war er ein Einzelkind und Kinder waren auf dem Mattens Landgut rar gesät. Also stürmte Serafin auf Latika zu und zuppelte an deren Waffenrock. "Du da Tante. Darf ich mit dem da" er deutete auf Nikolai "spielen?" "Serafin, ich glaube Nikolai schläft gerade. Du wirst also noch warten müssen." "Aber ich will doch spielen und du hast versprochen, dass wir spielen, Mamalie." "Ja aber hab ich gesagt wann?" "Oh... Das is gemein." "Nö, nur ne Lektion in Geduld." Etwas bedröppelt lies sich Serafin wieder ins Gras fallen und schmollte. "Entschuldige, Lati. Er is manchmal etwas ungestüm und sieht nicht oft andere Kinder. Schon gar keine, die etwa sein Alter haben. Aber freut mich, dass du - und der Kleine - kommen konntet. Setz dich doch" Sie klopfte einladend neben sich auf die Decke.
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Leise lachend verfolgte Latika den Schlagabtausch von Mutter und Kind. "Macht nichts Ama. Nikolai wäre glaub auch fitter, hätte er nicht gewollt, dass er den Weg vom Tor bis hier her laufen möchte und nach kurzer Zeit schon aufgegeben hat. Aber naja glaub dann wird er mir eher glauben, wenn die Mama sagt, dass der Weg weit ist", schmunzelte Latika wobei sie auf ihren kleinen Spatz schaute, der immer noch döste. Vorsichtig ließ sie sich, nach dem einladenden Klopfen von Ama auf die Decke sinken. "Hab doch gesagt, dass ich komm... lass mir doch keinen Kuchen entgehen... außer naja... du weist ja...", sagte die Kleine nur und deutete damit auf das was in einem Haller Wirtshaus passiert war. Der Zwerg wurde noch so auf ihrem Schoß platziert, dass Latika nun einen gewärmten Bauch bekommen kann, oder da was mal ein schlanker Bauch war. "Schönes Fleckchen hier, wer von euch beiden hat den genau ausgesucht?", fragte Latika, wollte sie des mit dem Kuchen doch noch ein kleines bisschen hinauszögern, obwohl man schon etwas sehen konnte, dass sie nicht mehr ganz so dürr war wie vor ner Zeit als Ama in Hall war.
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Amalie schmunzelte zufrieden, als sie sah, dass Latika inzwischen wieder eine normale Figur bekommen hatte und nicht mehr aussah wie der Dörrfleischvertreter des Todes. "Ja, ich weis, aber lassen wir das. Es ist ein zu schöner Tag für solche Themen." Ein Zwinkern der Offizierin zeigte an, dass sie bester Laune war. Entspannt lehnte sie sich zurück. "Der Ruhm und die Ehre gebühren meinem edlen Recken und General Serafin von Cronenburg" Voller Stolz und gespielter Ehrerbietung sagte sie das laut, so dass der kleine Mann trotz Schmollens die Ohren unter dem viel zu großen Hut spitzte und aufmerksam der Unterhaltung der Erwachsenen folgte. "Er hat diesen vortrefflichen Lagerplatz gewählt"
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"Ja das ist es. Und auch etwas zu warm für diese Gedanken", grinste die Kleine. "Ui General Serafin hat den gefunden... also lass das blos net dem Cheffe das hören, sonst wird der General immer für solche tollen Lagerplätze auswählen eingesetzt und das wollen wir ja nicht ne?" Kurz wurde es zur Ama gezwinkert, wusste diese ja, dass sie, obwohl sie die Tochter des Armeekommandanten ist, diesen innerhalb der Kasernenmauer selten bis garnicht als Paps ansprach. "Aber eine Frage hätte ich... weis der General auch, was die Offizierin in den Korb zum essen getan hat? Bekomm langsam doch etwas Hunger...", plauderte Latika munter drauf los, wusste diese doch dass Nikolai bei bestimmten Worten ungewöhnlich schnell wach wird. "Mama... hab auch hunga", meldete sich sofort der kleine Zwerg und guckt ihre Mutter mit Welpenblick an. "Spatz... weist doch der Blick funktioniert nich, da musst du dich bei Sasa beschweren", wurde es sanft von der Mutter gemeint. "Sasa is doof", schmollt der Enkel des Armeekommandanten. "Spatz sowas sagt man nicht... und komm ja nicht dass Cam das immer sagt... der sollte das sowieso nicht sagen wenn du dabei ist, solche Wörter gehören sich nicht", sagte die Kleine bestimmend, aber doch sanft. Fast schon verzweifelt schaute dann Latika Ama an, konnte diese nicht recht begreifen warum Männer immer solche Wörter meist vor Kinder sagen mussten.
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Kurz errötete Amalie, da sie ja selbst gerade eben nicht besser gewesen war, was die Schimpfwörter anging. Doch Sekunden später hatte sie sich wieder gefangen. "Ja, das weis der General. Und ich denke gegen den Hunger können wir etwas tun. Und ich tu es sogar liebend gerne." Sie sah hinüber zum schmollenden Serafin. "He Herr von Cronenburg, es gibt essen. Wollet Ihr auch etwas haben?" "Was gibts zu Essen?" "Kuchen" Sie hatte das Wort kaum ausgesprochen als der Kleine schon aufsprang und über seine eigenen Füße stolpernd auf sie zustürmte und ihren Oberkörper umklammerte. "Kuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuchen!" Lachend fiel Amalie auf den Rücken, Serafin umarmend. "Ja, Kuchen. Aber nun musst du mich loslassen, sonst wird das nichts." Prompt lies der Junge mit dem viel zu großen Hut auf dem Kopf seine Stiefmutter los und setzte sich brav neben sie, die froßen blauen Augen konzentriert auf Korb und Stiefmutter gerichtet. Schmunzelnd richtete sich die Soldatin wieder auf. "Na dann. Hilfst du mir mal Latika?" Sie öffnete den Korb, darin waren Teller, Gabeln, eine Kanne, Tassen und eine Schwarzwälderkirschtorte zu finden. In der Kanne befand sich frische Kuhmilch mit Kakaopulver und Zucker versetzt. Um den Kuchen zu zerteilen, zog Amalie einen langen Dolch von ihrem Gürtel.
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Irgendwie war es Latika klar, dass Ama kurz verlegen war. Irgendwie kannte diese die Freundin nicht anderster und seufzte leise, ohne dabei nicht zu vergessen verständinsvoll zu schauen. Als die Gefreite hörte, dass die Offizierin liebend gern was gegen den Hunger tat musste sie leise kichern. "Deine Lieblingstätigkeit....", brummte die Tochter des Armeekommandanten leise in ihren nicht vorhandenen Bart. Schmunzeln musste Latika, als sie sah, wie schnell doch der kleine Herr 'General' wieder munter wurde und die Ama umwarf. Noch während Ama Serafin dazu ermahnt, dass er runter solle, sonst würde nichts daraus werden, setzt die Dunkelhaarige Nikolai neben sich auf die Decke. Auch wenn der kleine Zwerg von Archis Enkel, fast täglich mit Tobi und Annalena zusammen war, war er gegenüber Fremden wie eh und je total schüchtern und zurückgezogen. Leise wurde es geseufzt, wusste Latika nicht genau woher er dies hatte, war sie als Kind meist immer auf andere zugestürmt und sein Vater wohl auch nicht anderster, wobei dieser eher haben wollte, dass alle auf ihn aufpassten. Wo die beiden Elternteile zu aufgeschlossen waren, war Nikolai zu verschlossen. Besorgt schaute das Töchterchen des Chefs auf ihren Sohn runter, ehe sie zu Ama nickte und das abnahm, was diese aus dem Korb holte und auf der Decke platzierte. "So...", sagte Latika deshalb nur, als sie das Letzte, was Ama aus dem Korb herausholte auf die Decke stellte. Doch sobald Ama den Dolch vom Gürtel nahm und ehe sich die Kleine versehen konnte, war Nikolai auf ihrem Schoß wieder und drückte sich an seine Mutter. Wie von selbst legte sie deshalb die Arme um ihren Sohn und drückte einen Kuss auf dessen Schopf. "Dir passiert hier schon nichts", murmelte Latika leise, in der HOffnung, dass ihr Zwerg sich beruhigte. Ein leises "Entschuldigung" murmelte Latika nur leise zu Ama.
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